Unter (Bronchial-)Asthma wird eine anfallsartig auftretende Atemnot verstanden, die verschiedene Ursachen haben kann. Dabei kommt es zunächst zu einer Entzündung der Bronchialschleimhaut, die zu einer deutlichen Überempfindlichkeit der Atemwege führt. Typischerweise kommt es zu einem Verkrampfen der in der Bronchialwand liegenden Muskeln, einem deutliche Anschwellen der Bronchialschleimhaut und der Produktion eines zähflüssigen, die Bronchien verengenden Schleims (bronchiale Verengung, Obstruktion). Dies mündet in die charakteristischen Beschwerden wie Husten, Atemnot und Engegefühl in der Brust. Als stärkste Form dieser entzündlichen Reaktion wird das Auftreten eines akuten Asthmaanfalles angesehen.
Ursachen
Asthma kann zum einen durch exogene Faktoren ausgelöst werden, im Sinne einer Allergie. Auslösende Faktoren hierbei sind z. B. Milben, Tierhaare, Pollen und Schimmelsporen. Asthma kann aber auch durch andere Faktoren ausgelöst werden. Dies sind u. a. Infektionen der Atemwege, Medikamentenunverträglichkeit, Schwankungen der Luft- und Raumtemperatur sowie körperliche Anstrengung. Das Asthma kann isoliert in nur einer Ausprägung auftreten, aber auch kombiniert.
Asthma in der Schwangerschaft
Das ungeborene Kind bezieht seinen Sauerstoff aus dem Blut der Mutter, demnach führt ein durch einen unkontrollierten Asthmaanfall verursachter Sauerstoffabfall im mütterlichen Blut auch zu einem Abfall des Sauerstoffanteils im Blut des Fötus. Dies kann zur Folge haben, dass das Wachstum des Fötus, aber auch sein Überleben gefährdet werden können. Ebenfalls erhöht ist das Risiko einer Frühgeburt. Unkontrolliertes Asthma kann aber auch mütterlicherseits zu Komplikationen führen, z. B. vermehrtes Schwangerschaftserbrechen, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), und verstärkte vaginale Blutungen. Besonders zu beachten ist für schwangere Asthmatikerinnen, dass sich das Asthma besonders im 2. und 3. Trimenon verschlechtern kann. Sehr häufig wird aber auch eine Besserung der Beschwerden etwa vier Wochen vor der Entbindung beobachtet.
Konflikt
Werdende Mütter stehen in einem natürlichen Konflikt: Auf der einen Seite soll die Einnahme von Medikamenten zum Wohle des Kindes vermieden oder minimiert werden, auf der anderen Seite steigert ein Absetzen der Asthmamedikamente die Gefahr, einen unkontrollierten Asthmaanfall zu erleiden. Allgemein gilt aber: Die Therapie verläuft analog zu der bei Nicht-Schwangeren. Liegt Asthma vor, wird dies aber während der Schwangerschaft ausreichend kontrolliert und behandelt – so gibt es keine Gefährdung für Mutter und Kind, die Vorteile der Behandlung sind deutlich höher zu bewerten als die möglichen Nachteile durch einen akuten Asthmaanfall!
Therapie
Die Therapie hat zwei Grundpfeiler: Dies sind die Erweiterung der Bronchien und die Entzündungshemmung. Dafür werden zwei Medikamententypen eingesetzt: zum einen Bedarfsmedikamente, die bei einem akuten Asthma-Anfall eingesetzt werden, zum anderen reduzieren Langzeitmedikamente die Entzündung der Atemwege und erweitern die Bronchien. Wichtig ist, dass Faktoren minimiert werden, die Asthma auslösen können (z. B. Rauchen, Staub, Zugluft, ggf. Medikamente und körperliche Belastung).
Kontrolle
Schwangeren Asthmatikerinnen wird geraten, sich bei einem Lungenfacharzt vorzustellen. So kann bereits früh eine optimale Einstellung der Therapie vorgenommen werden. Es lässt sich z. B. durch einen umfassenden Lungenfunktionstest diagnostizieren, ob das Asthma unter Kontrolle ist.
Internet
www.atemwegsliga.de